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Wann sind Kinder/Jugendliche mit eigenem Pferd verwöhnt?

Ich habe mich letztens mit meinem Mann darüber unterhalten, wann Kinder oder Jugendliche mit eigenem Pferd verwöhnt sind.

Bei uns auf der Stallgasse steht ein S-Springpferd, das einem älteren Teenager gehört.
Dieses Pferd ist das zweite (vermutlich teure) Springpferd des Mädchens, das erste ging mir etwa 10 Jahren aufgrund eines Befunds in Rente. Die Familie hat das Pferd noch, es steht aber nicht mehr bei uns am Stall.
Zusätzlich hatte das Mädchen noch vor ein oder zwei Jahren ein Kaderpony, welches aber in der Zwischenzeit überraschend verstorben ist.
Die Jugendliche sowie ihre Mutter kümmern sich um das Pferd bei uns am Stall. Das Mädchen mistet selbst, macht den Paddockdienst und sowohl Mutter als auch Tochter sind sehr nett.
Sie gehen gut mit dem Pferd um und für mich macht das Mädchen keinen verwöhnten Eindruck.
Man merkt deutlich, dass die Familie sehr viel Geld hat, aber sie lassen das niemanden spüren.
Für mich ist dieses Mädchen nicht verwöhnt, sie macht die Arbeit, die das Pferd oder die Pferde mitbringt meist selbst, kümmert sich gut und geht gut mit dem Pferd um.

Ein anderer Fall am Alten Stall: ebenfalls ein Teenager mit Pferd und Mutter, die sich gemeinsam ums Pferd kümmerten.
Hier war es aber so, dass Fräulein Tochter nur ritt und sich von Mama den Hintern hinterher tragen ließ.
Mutti machte die Box, putzte Sattelzeug und Stiefel und wurde von Fräulein Tochter oft angeschnauzt, wenn irgendwas nicht so war, wie sie es haben wollte.
Auch das Pferd wurde ähnlich behandelt: Fräulein Tochter schrubbte die 5-jährige Stute öfters mit Schlaufen in 2er-Wechseln durch die Halle und war auch sonst im Umgang sehr grob mit dem Pferd.
Die Stute war sehr lieb, fing aber irgendwann an zu koppen und wehrte sich auch irgendwann mit Beißen und Treten gegen die Tochter.
Eine herbeigeholte Trainerin hat dann mal mit Mutter und Tochter Tacheles geredet und dann wurde zumindest der Umgang von Tochter zum Pferd etwas besser, die Reiterei und der Umgsng von Tochter zu Mutter aber nicht.

Wäre das meine Tochter gewesen, dann hätte sie die Längste Zeit ein Pferd gehabt. Wie dieses Kind mit Mutter und Pferd umging ging gar nicht.
Mein Mann hingegen findet auch, dass das Mädchen aus Beispiel 1 verwöhnt ist.
In meinen Augen finde ich das aber nicht problematisch, da die Tochter den Eindruck macht, als wüsste sie den „Wert“ des Pferdes als Lebewesen zu schätzen und sie bringt der gesamten Sache einen angemessenen Respekt entgegen.

Wie seht ihr das?

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Quelle: pferd.de