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Eiweiß in der Pferdefütterung

Hallo Ihr Lieben,

vorab: es dreht sich nicht um ein akutes Problem mit der Fütterung, mehr um eine seit Wochen andauernde Diskussion im Bekanntenkreis. 😎

Ausgangsfragen sind:

Wie bekomme ich Muskeln ans Pferd und was hat die Fütterung damit zu tun?

Bzw. wie sollte ich Fütterung und Training balancieren, um optimalen Erfolg zu haben?

Wen es interessiert, es geht bei uns um folgende Tiere, aber eigentlich ist meine Frage unabhängig vom Pferd zu verstehen 😉

neu dabei:
– Jungpferd 3,5 Jahre, eher schweres Warmblut, sehr groß und noch im Wachstum (mini-arbeit von ca. 20 minuten am tag, nur ca. 1 bis 2x die woche unter dem Sattel, sonst am Boden).

– Jungpferd 6 Jahre, ca. Drpferde L/M – aber nicht wirklich mit Muskulatur an den gewünschten Stellen ausgestattet, muss jetzt lernen über den Rücken zu gehen und sich zu tragen, eher sehr reaktiv und insgesamt ein „feineres“ Pferd. (viel go, wird jeden tag bewegt, „arbeit“ aber nur kurz, da er sich noch nicht so lange tragen kann etc. also auch laufenlassen, longieren um ihn tortzdem zufrieden zu haben).

schon länger da:
– Warmblut 8 Jahre, ca. L Niveau in dressur und Springen, 6x die Woche training auf dem niveau. Der steht muskulär und insgesamt sehr gut da.

– Blüter 16 Jahre, halb-rentner, schwerfuttrig und noch nie mit dicker oberlinie gesegnet. – im wechsel longe und ausreiten (schon am Zügel und ca. 15 bis 20 km Strecke)

Alle bekommen Heu ad lib und wenn ich nach dem Verbrauch gehe fressen sie täglich zwischen 18 und 22 kg Heu je nach Witterung. Blutbild beim ganz jungen und den beiden die schon länger da sind absolut top. beim sechsjährigen weiß ich es nicht.

Nun kam die Diskussion auf, ob die Pferde, die Muskulatur aufbauen bzw. im Wachstum sind, nicht relativ ordentlich Kraftfutter brauchen. Einfach um den Eiweißbedarf zu decken.

Meine These: über das Heu (erster Schnitt von Naturschutzwiesen, nicht allzu spät geschnitten) sollten sie eigentlich ihren Eiweißbedarf recht gut decken können und benötigen nicht mehr sooo viel Krippenfutter zusätzlich, sondern können eigentlich mit Mineralfutter, gutem Leinöl (so 100-200 ml) und ein bisschen Lavisano (so ca. 1 kg/Tag) angemessen versorgt werden. Ggf. noch was mit Aminosäuren zufüttern.
Die Muskeln kommen dann übers arbeiten.

Meine Sorgen:

1. mit zu viel Kraftfutter (gerade bei den jüngeren pferden) habe ich zuviel „Go“, das rauswill, aber noch gar nicht die Muskulatur etc. um das auch tragen zu können (also rein um Energie los zu werden müsste ich z.b. 40 Minuten reiten – Pferd kann sich und mich aber nur 10 Minuten aufgespannt tragen).

2. Ich bekomme eine Überversorgung mit Eiweiß (mit den entsprechenden Folgen), weil ja eigentlich der Eiweißbedarf mit 20 kg Heu schon gedeckt sein sollte.

Andere These: Die Pferde sollten deutlich mehr bekommen, auch gerne ordentlich Hafer, denn nur, wenn Sie „Masse“ haben, können Sie auch Muskulatur entwickeln. D.h. wenn ich vor habe mehr zu arbeiten und Muskulatur aufzubauen sollte auf jeden Fall parallel das Futter deutlich hochgesetzt werden.

Hier die Sorgen:

1. mit zu wenig Kraftfutter bauen die Pferde keine Muskulatur auf und haben nichts, auf dem sie aufbauen können.

2. die Pferde könnten unter der Arbeit zu dünn werden.

Mal unabhängig davon, dass man die Pferde natürlich eng beobachtet und im Zweifelsfall anpasst: Was ist eure Meinung? Wie handhabt ihr das? Was spricht für die zweite These?

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Quelle: pferd.de