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Wie kann ich solche Situationen im Gelände besser Händeln?

Hey,
ich hatte vor ein paar Wochen bereits dazu eine Frage gestellt. Und zwar geht es darum, dass mein noch Junges Pferd, was ich ja nun auch noch nicht so lange habe , wenn ich mit ihm alleine im Gelände bin etwas nervös ist, was sich aber noch ganz gut händeln lässt. Wenn wir aber alleine im Gelände auf andere Pferde treffen, rastet er ziemlich aus, und beruhigt sich auch nicht mehr so gut.

Ich hatte damals gefragt was ich da machen kann, und die meisten hatten mir gesagt das ich einfach ihm Zeit geben soll und mit andern rausgehen sollte. Das habe ich auch erstmal so versucht, nur leider findet sich kaum jemand zum ausreiten, bzw. rausgehen. Ich finde Gelände ist so eine tolle Abwechslung und man kann da ansich auch gut trainieren. Naja da ich halt selten jemanden gefunden habe bin ich halt auch nur selten mehr raus mit ihm

Gestern hatte mein Vater Zeit und dann sind wir zusammen mal wieder alleine mit ihm ins Gelände, was ich jetzt erstmal nicht mehr gemacht hatte. Ich bin geritten und mein vater ging mit, ich dachte das beruhigt ihn vielleicht auch etwas. Wir hatten auch zur Sicherheit eine Longe mitgenommen damit wir sicher führen können ,falls er zu unruhig wird. Wir wollten auch nur eine ganz kleine Wald Runde gehen, und er war anfangs auch super brav, hat nicht hektisch geatmet, nicht getrippelt oder geschriehen und blieb auch nicht stehen. Bis wir dann mitten im Wald in der Ferne zwei anderer Reiter von unsrem Stall gesehen haben…Erstmal fand ich es schade, dass die beiden erwachsenen Reiter ausreiten waren und nichts gesagt hatten obwohl ich ja extra nachgefragt hatte ob jemand ausreiten geht…Aber naja.

Wir standen oben an einem Abhang wo es runter und dann wieder hoch ging und die andern beiden standen drüben , auf der anderen Seite. Ich hatte dann etwas Sorgen, dass er mir einfach den Abhang runter auf die beiden zurennt, denn er war zu dem Zeitpunkt schon sehr angespannt, also Muskeln extrem gespannt, geblähte Nüstern und Aufmerksamkeit ziemlich von mir weg und in Gedanken wohl er bei den andern Pferden. Ich hab dann versucht langsam dort runterzureiten. Er blieb mir aber stehen und kraxelte den Berg recht schnell rückwärts wieder hoch. Umdrehen wollte ich ihn nicht, weil ausgehend von seinem Verhalten klar war das er mir dann im Galopp zum Hof oder sonst wo hingerannt wäre. Sobald er stand bin ich abgestiegen und wir haben die Longe dran gemacht, Zügel verknotet und Bügel hoch um zu führen und auf Nummer sicher zu gehen ,falls er uns weg rennt. Wir sind dann einen andern weg lang ,der zwar ein kleiner Umweg war, aber weg von den andern Pferden halt. Er war so aufgeregt den ganzen Weg über, nur am tänzeln, Schweif hoch getragen, Kopf total aufgerollt, gespitzte Ohren, ausgerissene Augen, Nüstern gebläht, Wiehern und prusten, schwitzen und Adern die rausgetreten sind…Ich und mein Vater haben abwechselnd geführt weil der Arm einem vom halten bald weh tat. Es tat mir auch leid ihn so aufgeregt zu sehen, aber ich wusste jetzt auch nicht wie ich ihm helfen kann.

Wir haben es dann sicher nach Hause geschafft, aber er hat sich echt erst kurz vorm Stall wieder beruhigt. Ich weiß halt nicht wie ich noch anders reagieren kann darauf und was ich machen soll?
Ich hab halt das Gefühl das ich da doch irgendwie mehr dran arbeiten muss ,dass er alleine nicht so austickt, aber wie genau? So etwas wie gestern möchte ich mir nicht so gerne öfters geben. Wäre Bodenarbeit hilfreich? Oder doch weiter üben und noch kleinere Strecken? Ich denke mit andern zusammen das zu üben ist weniger sinvoll ,weil er dann ja lieb ist, also klar kann ich auch weitert mit andern raus, aber ich denke das ändert nichts daran das er alleine dann unruhig wird. Es ist ja echt nur so wenn wir allein sind und vor allem wenn wir dann auf andere treffen.
Ist es denn okay dann abzusteigen? Ich wollten halt ungern das er im Galopp mit mir zum Hof oder so zurück rennt und bin dann zum Schutz lieber abgestiegen, wenn er dann wegrennt bin ich halt sicher und an der Longe hat man ja schon Spielraum…Kann ich wohl sonst noch irgendwas machen wenn er sich so aufregt um ihn zu beruhigen? Stehen bleiben hat nicht geholfen, da war er total unruhig bei und es wurde gefühlt noch schlimmer. Reden half nicht, streicheln nicht, Kopf zu mir drehen half nicht, Beschäftigung war kaum möglich weil er so aufgeregt war und sich null konzentriert hat mehr auf einen…Ich weiß halt nicht ob ich vielleicht etwas falsch mache, bzw wie ich besser reagieren kann?

Was würdet ihr denn dazu sagen , was ich in so einer Situation machen kann?
Achso als Anmerkung noch, sein Verhalten überrascht mich nicht unbending oder ärgert mich, das soll so nicht rüberkommen. Wenn er Zeit braucht bis das geht oder besser wird, dann ist das so und ich denke es geht vielen Pferden so, vor allem wenn das Vertrauen noch nicht so da ist, weil wir uns noch nicht so gut kennen. Daran langsam arbeiten würde ich trotzdem gerne, auch wenn das dann vielleicht dauern kann. Aber wenn ich nicht damit anfange irgendwann wird es auch denk ich nicht so viel besser. Sonst ist er auch immer sehr bravem Umgang und auch beim reiten und er begreift auch schnell. Das ist der einzige Punkt der halt schwer ist.

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Quelle: pferd.de