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Rastlosigkeit wegen Mücken in der Dämmerung

Hallo zusammen,

ich habe mich hier frisch angemeldet in der Hoffnung, dass jemand vielleicht eine zündende Idee hat, die meiner Stute helfen könnte.
Zur grundsätzlichen Situation:
Mein Pony wird dieses Jahr 29 Jahre alt und lebt zusammen mit einer weiteren älteren Stute in Offenstallhaltung mit kleinem Paddocktrail (200m). Sie ist extrem rangniedrig, wurde in größeren Gruppen immer unterdrückt, hatte dadurch massiven Stress und erst mit dieser einen, ebenfalls sehr rangniedrigen und friedlichen Partnerin konnte sie jetzt zur Ruhe gekommen.
Es gibt einen Unterstand und mehrere Bäume am Trail. Sie steht dort seit 5 Jahren und an den äußeren Umständen hat sich seither nichts geändert.

Letztes Jahr hatten wir im Winter leider massiv Milbenbefall, der kaum in den Griff zu kriegen war. Im Frühjahr fing sie dann an immer in der Dämmerung im Schritt rund um den Paddocktrail zu laufen. Sie stampfte dabei mit den Hinterbeinen Richtung Bauch, schnaubte, schüttelte sich… die Mücken haben ihr mehr zu schaffen gemacht als sonst, weil die Milben zusätzlich gejuckt haben und sie überreizt war, dachte ich.
Die andere Stute stand dabei übrigens still im Trail und schaute dem Schauspiel zu.
Weder Ekzemerdecke noch diverse Mückensprays konnten sie davon abhalten zu laufen. Ich habe den Trail testweise abgesperrt, aber dann lief sie auf dem Paddock wie ein Tiger im Käfig auf und ab (für die Arthrose waren die Wendungen sicher suboptimal, daher habe ich wieder aufgemacht nach ein paar Tagen). Durch die ganze Lauferei hat sie letztes Jahr massiv an Gewicht verloren. Sie ist mir trotz 2x täglicher Heucobs/Luzerne/Gerste/Leinsamen
Fütterung (jeweils 3kg Trockenmasse) wirklich dramatisch abgeklappert!
Im Sommer hörte der Spuk dann wieder auf – weil die Milben besiegt waren, dachte ich…(und nebenbei auch unsere Tierärztin)

Dieses Jahr hatten wir keine Milben, aber jetzt fängt sie trotzdem wieder das Laufen an und ich schiebe so richtig Panik!!!
Es ist in ihrem Alter nicht mehr so leicht sie aufzufüttern, daher hat sie im Moment eine normale, für ein Fjord eher schlanke Figur, aber weniger als letztes Jahr um diese Zeit. Wenn sie wieder so viel läuft, habe ich Sorge, dass das ihr Ende bedeuten könnte. An sowas darf sie doch aber nicht zu Grunde gehen…

Ich habe das Pony seit 21 Jahren und sie stand davon die gesamte Zeit im Offenstall. Mal davon abgesehen, dass ich sie in der derzeitigen Haltung nicht in einen festen komplett geschlossenen Stall stellen könnte, hat sie zudem früher Angst und Unruhe gezeigt, wenn ich sie (in stressigen Herdensituationen, gut gemeint, zu ihrem eigenen Schutz) versucht habe über Nacht in eine Box zu stellen.
Die Mückenbelastung ist hier objektiv auch nicht schlimmer geworden, würde ich anhand der anderen Tiere sagen.

Könnte das etwas Psychisches sein oder überhaupt nicht die Mücken, sondern etwas ganz anderes? Sie stampft und läuft mit Ekzemerdecke und Mückenspray genauso wie ohne. Wie kann das sein?
Ich bin mit meinem Latein und meinen Nerven am Ende und hoffe daher hier auf einen guten Ratschlag.

LG
Fjördchen

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Quelle: pferd.de