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Von der Sinnlosigkeit meines Lebens

Moin,
ich weiß, ich müsste ganz anderes machen, als neuen Salm niederzuschreiben, aber er sitzt gerade in meinem Kopf und will heftig heraus … wohin die Reise geht und wie lang sie ist, weiß ich noch nicht so ganz. Vermutlich Tendenz: Kurzgeschichte. Ich weiß auch noch nicht, ob es ne „Immer wieder sonntags“-Geschichte wird (was das Teilcheneinstellen angeht), oder eine, wo durchaus öfter was kommt … aber mit dem Hintergrund „Kurzgeschichte“ müsste ich sie tatsächlich zu Ende bringen können :unschuld: 😉

Das Thema ist immer das Gleiche, so wie in den Krimis auch ständig: Ein Toter und der Gärtner wars … also glaubt an nichts „neues“ … es ist und bleibt ne weitere Drachengeschichte, wie die bisherigen auch …

Von der Sinnlosigkeit meines Lebens

Malte, 32 Jahre alt

Es regnete und ich tappte durch die Fußgängerzone unserer Kleinstadt. Überall Regenschirme, hastende Leute, die trotz Schirms, Schutz unter den Vordächern der Geschäfte suchten. Ich sah es aus den Augenwinkeln, denn mein Blick ging recht stur über das Kopfsteinpflaster, vielleicht ging er auch durch das Pflaster hindurch. Meine Jacke war wasserdicht, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, die Hände in den Jackentaschen vergraben. Obwohl das Wetter alles andere als einladend war, fand ich es besser, als Sonnenschein und Wärme, denn dann quoll diese Fußgängerzone über und war mir zu voll. Zu viele Menschen, zu viel Hektik, zu viel Lärm, zu viel Energie, die zwischen diesen Geschäftshäuserzeilen herrschte.

Energie … das war etwas, was mir fehlte. Ich fühlte mich oft wie ein Autist, der stumpf dem Tagesgeschäft nachging und dann – ebenso stumpf – irgendwo längs taperte, bis es endlich spät genug war und ich nach Hause gehen konnte. Wobei „nach Hause“ klang voller Wärme und Gemütlichkeit. Dem war aber nicht so. Und der Grund war nicht das Drumherum, der Grund war ich, denn ich ließ weder Wärme noch Gemütlichkeit an mich heran. Der einzige Ort, wo ich beides hatte, war mein Bett, wenn ich mich ins Bettzeug kuschelte. Dann ging es mir einigermaßen gut, auch wenn ich stundenlang wach lag und an mein vorheriges Leben dachte, ihm einerseits nachtrauerte und es andererseits als Film sah, denn ich wusste, dass das alles vorbei war, für immer. Und auch hierfür gab ich mir die Schuld, obwohl mir mehr als 100 Mal gesagt wurde, dass ich dafür nichts konnte.

Und doch … ich konnte etwas dafür! Ich hätte langsamer oder schneller sein können, um genau in dieser Sekunde nicht dort zu sein, wo ich und wir gewesen waren … in der Sekunde, die unser aller Leben zerstörte. Meins, ihres, seins … unseres. Und obwohl ich medizinisch gesehen lebte, so war es doch nur ein Vegetieren. In einem anderen Stadium als in der ersten Zeit, aber „Leben“ konnte ich mein Dasein nicht wirklich nennen.

Von der Fußgängerzone führte eine lange und breite Treppe hinunter auf den großen Marktplatz. Ich stapfte die ersten Stufen hinunter, dann gingen mir die Knie weg oder war ich gestolpert? Und wenn, worüber war ich gestolpert und warum? Es ging rasant, ich schlug seitlich auf, realisierte, dass ich schützend die Hände aus den Taschen riss und mit den Ellbogen zusammen zu einem Kopfschutz formte. Der Sturz war lang. Ich rollte wie ein Teppich hinunter, presste meinen Kopf in die Hände und gegen die Ellbogen und gleichzeitig überlegte ich, ob es nicht sinnvoller wäre meinen Kopf völlig ungeschützt die Treppenstufen treffen zu lassen, damit ein für alle Mal Ende mit dem gewesen wäre, was seit 3 Jahren völlig sinnlos war.

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Quelle: pferd.de