Vielleicht hat jemand Ideen, ich verzweifle momentan.
Die Ausgangslage:
18 jähriger Wallach, wurde den Winter über primär vom Boden gearbeitet (Handarbeit, longieren, Equi Kinetic, Spazieren etc.) Da kein passender Sattel.
Im Feb wurden Zähne gemacht.
Im März war Ostheo da.
Seit Ende April haben wir einen neuen Sattel, der sich jetzt setzen muss, im Juni kommt Sattlerin zum nachpolstern. Der Sattel rutscht etwa eine handbreit nach hinten, Wallach läuft aber super frei in der Schulter, trabt und galoppiert gerne und läuft toll vorwärts wenn er läuft. Er kaut viel ab und scheint meist zufrieden.
Seit Anfang April habe ich eine neue RB, Ende April kam die zweite RB dazu.
Folgendes Problem:
Pferd steht seit 2 Jahren in diesem Stall. Seit dem muss er zum Ausreiten an Kühen vorbei, die Stelle ist unübersichtlich aber er macht es mit etwas Ermutigung super.
Angefangen hat es damit, dass er mit RB1 nicht an den Kühen vorbei wollte. Mal will er alleine nicht, mal in der Gruppe nicht, mal geht es mit etwas Druck. An der Hand kein Problem.
RB1 steigt seit dem einfach nach den Kühen auf, was das Problem erstmal regelt.
Jetzt fängt Pferd bei mir an bei den Kühen stehen zu bleiben und rückwärts zu gehen. Mit viel Druck geht es, er wird nachher gelobt, Ausritt sonst ist top.
Zwischenzeitlich gehts wieder super.
Dann der Supergau, Pferd fängt nach dem Aufsteigen direkt beim ersten Schritt an rückwärts zu gehen und droht hoch zugehen, Kühe nichtmal in Sichtweite. Er bekommt Ärger fürs Steigen, ich warte bis er sich beruhigt. Zack, kein Problem, vorwärts geht wieder, aich an den Kühen vorbei, kein Mucks gemacht. Ganzer Ausritt top, mit viel Trab und Galopp und er will eine noch grössere Runde machen.
Am Vortag war Kollegin mit ihm Ausreiten mit Handpony. Nach den Kühen aufgestiegen, super brav
Am Tag danach mit RB1 macht er gar nichts und geht brav ausreiten. Sie steigt nach den Kühen auf.
Bis dahin sind bei mir alle Zahnräder am rattern. Hat er Schmerzen? Vom neuen Sattel, weil dieser rutscht? Zwickt der Magen wieder? Obwohl alle so vorsichtig sind? Vielleicht wieder das Asthma? Aber warum macht er es nur manchmal und nicht bei allen gleich?
Sattlertermin abgemacht, mit TA telefoniert. Sattel rutscht zwar, aber sonst benimmt er sich normal auf der Weide, im Stall, beim longieren…
Beim Spazieren gehen bleibt er auf 200m im Dorf 5 Mal stehen. Ich gebe ihm kurz Zeit zum schauen, schicke ihn dann aber weiter.
Ich reite ihn auf dem Platz, er ist wunderbar, total brav, kein bisschen diskutiert er mit mir.
Am Tag danach geht RB1 ausreiten, probiert es zumindest. Sie steigt nach den Kühen auf, nur rückwärts. Sie steigt ab, steigt im Wald wieder auf. Jedes Mal, wenn er weg von zuhause soll, geht er rückwärts. Richtung nach Hause läuft er komplett normal, obwohl sie auf seinem Rücken sitzt.
Ist es wirklich körperlich oder testet er? Er testet bei neuen Leuten immer. Mal ist es stehen bleiben und nicht weiter gehen. Da hat absteigen, führen und wieder aufsteigen immer geholfen. Mal ist es, dass er den Po wegdreht um die Person nicht aufsteigen zu lassen. Das es so heftig ist, hatte ich mit ihm noch nie. Er testet bei mir auch, wenn jemand neues ihn reitet, aber eine so heftige Reaktion bin ich nicht gewöhnt.
Einfach drüberreiten fällt mir schwer. Ich habe Angst, dass ich etwas verpasse. Aber das ihm der Rücken auf dem Hinweg wehtut und auf dem Rückweg nicht?
Hat jemand eine Idee? Ich bin total überfordert. Stallbesi und Trainerin meint, er testet nur. Der Sattel rutscht zwar eine handbreit, aber liegt dann schön ruhig und immernoch an einer angemessenen Stelle. Wir steuern jetzt mit Korrekturpad gegen, bis die Sattlerin kommt. Mit Pad sind wir aber noch nicht geritten.
Quelle: pferd.de