Hier im Forum wird ja häufiger mal bei Problemen mit Sehnen, Fesselträger, etc. dazu geraten, das Pferd „wegzustellen“ und ein Jahr „nicht hinzugucken“. Grundsätzlich finde ich die Idee des „was unter Belastung heilt, hält auch unter Belastung“ sehr gut. Aber mir stellen sich da eine Menge praktischer Fragen.
1. Im Idealfall sollte es also eine ganzjährige Herdenhaltung draußen sein. Gibt es das so überhaupt überall? Oder braucht man da einen Züchter, der so nett ist den kranken Esel mitlaufen zu lassen? Wie ist dann aber die Kontrolle? Guckt da alle Jubeljahre mal jemand, ob die Pferde noch leben oder wird da schon täglich geschaut?
2. Wie funktioniert das bei Pferden mit zusätzlichen anderen Erkrankungen, die pflegebedürftig sind? Also z.B. Rehe, PSSM, COPD? Ein Rehepferd auf 24h Wiese zu stellen wäre vielleicht gut fürs Bein, aber nicht für den Rest des Tieres. Ein Huster braucht vllt. tägliche Inhalation oder regelmäßige Bewegung, die über normales auf-der-Weide-laufen hinausgeht. Haben solche Kandidaten dann einfach Pech und müssen ihre Verletzungen in der Box auskurieren?
3. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Pferd kommt aus der Klinik, TA sagt „3 Monate Box“ und stattdessen kippt man das Pferd vom Hänger gleich auf die Wiese? Oder muss die Sehne/whatever erst „angeheilt“ sein, damit das so geht?
4. Bei welchen Diagnosen funktioniert das „einfach wegstellen“ nicht?
5. Und ist es wirklich ein wegstellen und nicht hingucken, wobei man phasenweise Verschlechterungen hinnehmen muss oder sollte es kontinuierlich besser werden?
Hier würden mich eure Erfahrungen wirklich interessieren!
PS: Es hat eine Stunde gedauert, bis ich dann wieder schlafen konnte… 😀
Quelle: pferd.de