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[Diagnose/Therapie] Atemwegsinfekt Jungpferd

Die Geschichte, wie es zu diesem Infekt kam ist eine lange, nicht sehr schöne Version einer Horrorstory, tut hier aber erst mal nichts zu Sache und würde mich nur wieder unnötig aufregen…

Fakt ist: Ende April/ Anfang Mai hatten wir am Stall (Offenstall/ ca. 40 Pferde) einen Keim, der Husten, gelblich-grünen Schleim und bei einem Tier auch Fieber und Abgeschlagenheit hervor rief.
Betroffen waren 4 Tiere, jeweils 2 im besten Alter (ca. 10 und 8 Jahre alt) und 2 Jungpferde (2 und 3 Jahre).

Bei den Jungpferden und einem „älteren“ Tier gab es keinerlei zusätzliche Probleme, lediglich Schleimauswurf aus Nüstern und Husten.
Kein Fieber
Keine Appetitlosigkeit
Kein abgeschlagenes Verhalten
Kein Eiter/ Beulen/ Lymphschwellung etc.

Behandelt wurden alle Tiere mit einem Breitbandantibiotikum und Schleimlöser.
(Sulfadimethoxin + Equi Plus)

Die beiden älteren Pferde waren nach der Behandlung symptomfrei und wieder normal belastbar (ein Tier wird gearbeitet, das andere steht nur in der Gegend rum, muss also auch nicht rennen, etc.)

Die beiden Jungpferde fingen aber wieder an zu husten, sodass erneut Equi Plus gegeben wurde.

Nach der zweiten Gabe Equi Plus (jeder Turnus knapp 2 Wochen) war erst mal Ruhe und wir dachten, wir hätten es geschafft.

Jedoch fing das eine Jungpferd (2, Stute) wieder an zu husten, aber ohne Auswurf und meiner (3, Wallach) unter Belastung sofort Husten mit Schleim (ordentliche Menge Schleim).

Tierarzt kam erneut, Tupferprobe wurde genommen, obgleich an dem Tag kaum noch Husten und nur ein einziger Tropfen Schleimbildung gekommen war.
Abgehört wurde auch und erneut Equi Plus verschrieben (Dritte Runde…)

Aktuell unter Equi Plus kein Husten, kein sichtbarer Ausfluss.

Tupferergebnis kam: Nachweisbar Steptokokken (aber KEINE DRUSE!!) Erreger (davon gibt es ungefähr 20 verschiedene Untergruppen, die alle zu den Streptokokken gehören, ich habe Dinge von meinem Tierarzt erfahren… Schlaflose Nächte dank Horror-Bakterien…)

Nun steht zur Debatte:
Erneute Gabe Antibiotikum (das Erste hätte wirken müssen… War wohl zu schwach dosiert, habe es aber nach VORGABE gegeben!). Dieses mal aber A) länger und B) höher dosiert

oder

Penicillin spritzen, Montags, Mittwochs, Freitags.

Tierarzt tendiert zu Penicillin, ob die Tiere dieses Medikament jedoch vertragen (Penicillinunverträglichkeit führt zum Tod) ist ungewiss, da wir bisher wohl noch nicht in der Situation waren.
Bei meinem Wallach muss ich noch mal nachsehen, da er als Klopphengst in der Klinik gelegt wurde damals und die dort Medikamente zur Entzündungshemmung gegeben haben…

Jeder Pferdebesitzer wird es verstehen, der TA musste es sagen, aber, der Schock-Gedanke (Pferd fällt tot um) ernüchtert etwas.

Gegeben wird das Penicillin nun kommende Woche Montag und ich habe bis dahin schlaflose Nächte, Panikattacken und in Abwechslung auch aufkeimende Hoffnung, die jedoch von dieser fiesen Stimme im Hinterkopf dauerhaft attackiert wird…
Er könnte nach Gabe des Penicillins tot umfallen…

Gut, das können Menschen auch, die das nicht vertragen.

Frage an euch, die ihr vielleicht auch in der Situation gewesen seid, dass euer Pferd Penicillin gespritzt bekommen hat:

A) Wichtigste Frage zuerst: Lebt das Pferd noch bzw. hat es die Gabe überlebt??
B) Wie haben eure Tiere reagiert (gab es andere Nebenwirkungen)?
C) Hat es das Tier verändert (weniger Hunger an den Tagen, Müde, etc)?
D) Hat es (bei ähnlicher Krankengeschichte) geholfen?
E) Würdet ihr wieder so entscheiden?

Und vielleicht nicht ganz so fachlich, aber… ab wie vielen Kannen Beruhigungstee setzt die Wirkung bei mir ein und ab wann wirds gefährlich?
Baldriantee-schlürfend die Eure

SouthernLady

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Quelle: pferd.de